Zum Hauptinhalt springen

Technikantinnen berichten

Rebecca: Technikum bei ebm GmbH & Co. KG


Technikantin 2022/2023

Was hat dich motiviert beim Niedersachsen-Technikum mitzumachen?

Ich habe im Niedersachsen-Technikum die Möglichkeit gesehen, mir ein halbes Jahr mehr Zeit zu nehmen, ohne eine finale Entscheidung über meine Zukunft treffen zu müssen. Zudem wollte ich mich in diesem Jahr ausprobieren und endlich einmal persönliche Einblicke in die vielen Studien- und Berufsfelder des MINT-Bereiches erhalten. Es war für mich das Ziel dieses Technikums, viele verschiedene Eindrücke von der Uni und Hochschule zu sammeln, den Arbeitsalltag kennenzulernen und natürlich auch endlich einmal Struktur in meine Zukunftsvorstellungen zu bringen.

Wie bist du auf das Technikum aufmerksam geworden?

Auf das Niedersachsen-Technikum bin ich durch eine Mail von meiner Schule gekommen. Darin wurde auf eine Informationsveranstaltung der Hochschule Emden-Leer aufmerksam gemacht. Diese hat mich schließlich auch von dem Konzept des Technikums überzeugt.

Was gefällt dir am Technikum am besten?

Das Technikum hat mir viel Raum und Mittel zur Meinungsbildung gegeben. Ich wurde wöchentlich mit vielen neuen Studiengängen und Berufen konfrontiert und konnte auf diese Weise differenziert feststellen, welche dieser Dinge mich interessieren und welche nicht. Zudem konnte ich in das Berufsleben einer Elektrikerin oder Technikerin eintauchen. Die Möglichkeit, die Elektrotechnik zu erleben, ohne mich direkt für eine Ausbildung oder ein Studium zu entscheiden, hat mir sehr gut gefallen, da so der Druck abfiel, dass ich mich für drei Jahre festlegen musste.

Was mir besonders gefallen hat, war der ständige Austausch mit Mädchen, die in der gleichen Situation steckten wie ich. Die meisten von uns wussten so kurz nach dem Abitur nicht so recht weiter. Durch das Niedersachsen-Technikum hatten wir die Möglichkeit, uns gegenseitig Input zu geben.

Was nimmst du vom Technikum für die Zukunft mit?

Während des Technikums wurde uns immer wieder gesagt, dass sich unsere Probleme nur lösen können, wenn wir sie anderen mitteilen. Ich möchte diesen Ratschlag auf jeden Fall auch nach meinem Technikum beherzigen und öfter um Hilfe bitten oder Nachfragen stellen.

Ich habe außerdem viele Kolleg*innen und auch Studierende oder Professor*innen nach ihrem Werdegang befragt und konnte feststellen, dass die Entscheidung für eine Ausbildung oder einen Bachelor-Studiengang gar nicht so entscheidend ist. Es gibt in der beruflichen Laufbahn viele Möglichkeiten, sich umzuentscheiden. Wichtig ist nur, dass man erstmal irgendetwas anfängt, um herauszufinden, ob es einem gefällt.

Warum hast du dich für dein Unternehmen entschieden?

Ich wollte einen möglichst vielfältigen Einblick in die Elektrotechnik erlangen. Die ebm elektro-bau-montage realisiert und plant fast alle Aspekte elektrotechnischer Großprojekte, darunter die Bereiche Parken und Verkehr, Alarm- und Sicherheitssysteme, Beleuchtung und Installation, Smart Buildings, Technischer Service, Automatisierungstechnik sowie Medientechnik und Visualisierung. Somit bot mir die ebm die ideale Möglichkeit, mich in fast allen Facetten der Elektrotechnik auszuprobieren.

Was sind deine Aufgaben im Unternehmen?

Aufgrund der Vielzahl der Abteilungen innerhalb der ebm hat mein Aufgabenbereich ständig gewechselt. Ich durfte nämlich einmal in alle Bereiche hineinschnuppern. So habe ich unter anderem einen Prototyp für eine App entwickelt, eine KNX-Steuerung programmiert oder die Sicherheitsbeleuchtung für ein Projekt geplant. Ich war aber auch einige Wochen mit den Elektrikern auf einer Baustelle oder mit den Servicetechnikern in der Wartung unterwegs. Als Abschlussprojekt durfte ich schließlich die Optimierung der Gebäudeautomation des Bürogebäudes der ebm im Hinblick auf die Energieeffizienz in Angriff nehmen. Dazu habe ich eine ausführliche Bedarfsplanung durchgeführt und schließlich sogar einen kleinen Testaufbau zur bedarfsgesteuerten Heizungsautomatik realisiert.

Was war die größte Herausforderung?

Für mich war es eine große Herausforderung, dass nahezu jede Woche bei der ebm anders war. Dadurch, dass ich die vielen Abteilungen der ebm durchlaufen habe (was ich auch wollte und wofür ich sehr dankbar bin), hatte ich jede Woche neue Kolleg*innen, neue Aufgaben und neue Herausforderungen. Ich musste mich also immer schnell und häufig auch selbstständig in neue Themen einfinden. Es hat mir aber sehr geholfen, dass ich in einer Einführungswoche gemeinsam mit den Auszubildenden schon einige Grundlagen der Theorie und Praxis erlernen konnte. Somit standen mir schon zu Beginn des Technikums viele Basics zur Verfügung. Außerdem haben die Kolleg*innen mir auch immer mit Tat und Rat zur Seite gestanden.

Eine große Herausforderung war dann aber auch nochmal mein Abschlussprojekt, in dem ich selbstständig eine Optimierung der Gebäudeautomation im Hinblick auf die Energieeffizienz geplant habe und schließlich auch in einem kleinen Testaufbau umsetzen konnte. Gerade als ich mich zum ersten Mal mit der KNX-Steuerung für meinen Testaufbau auseinandergesetzt habe, war ich sehr gefordert. Aber ich konnte mich dann doch gut in das Thema einlesen und mit dem Programmieren beginnen.

Welche Vorlesung hast du besucht und wie hat sie dir gefallen?

Ich habe die Vorlesung „Laborversuche der Physik 1“ an der Universität Osnabrück belegt. Sie hat mir sehr gut gefallen. Dort durfte ich jede Woche einen neuen Versuch aus dem Praktikum des Physik-Studiums selbst durchführen und auswerten. Durch den Praktikumsleiter Dr. Holger Schnieder wurden ich und die anderen Technikantinnen tatkräftig unterstützt.

Was sind deine Pläne nach dem Technikum?

Ich werde nach dem Technikum noch ein paar weitere Praktika machen. Ein bisschen was Richtung Informatik, aber auch nochmal was handwerkliches. Ich tendiere aktuell zu einem naturwissenschaftlichen Studium, aber kann mich noch nicht genau festlegen. Etwas Richtung Physik oder Medizintechnik wäre cool. Aber ich möchte mir auch nochmal überlegen, welche Vorteile eine Ausbildung für mich hat, weil ich gemerkt habe, dass ich auch viel Spaß an der praktischen Arbeit habe.

Würdest du das Technikum weiterempfehlen und wenn ja, warum?

Ich werde das Technikum auf jeden Fall weiterempfehlen, weil ich glaube, dass es vielen Mädchen helfen kann, einen Einblick in die Technik zu erlangen, die so oft als „Männerwelt“ angesehen wird. Ich konnte in den letzten sechs Monaten durch die Unterstützung meiner Kolleg*innen sehr viele Erfahrungen sammeln und mich immer wieder ausprobieren und fordern.