Bereits vor meinem Abitur kam bei mir die Frage auf, was mache ich danach? Mathe und Naturwissenschaften waren meine Interessensgebiete, aber Lehramt oder BWL, wie es mir von der Arbeitsagentur vorgeschlagen wurde, schien mir nicht das richtige. Aber direkt ein technisches Studium, wo keiner im Bekanntenkreis in dem Bereich arbeitet und ich keine Erfahrungsberichte hatte? Da war ich mir nicht sicher. Das Niedersachsen-Technikum kam da genau richtig. Einmal in die Industrie und das Maschinenbaustudium hineinschnuppern. Ich dachte mir: Wenn mir das nicht gefällt, kann ich immer noch Mathe studieren, wozu ich die Zusage schon hatte.

Das Niedersachsen-Technikum an der Hochschule Osnabrück habe ich bei der Elster GmbH gemacht. Drei Monate durch verschiedene Abteilungen, von der Poststelle über die Ausbildungswerkstatt bis in die Entwicklung, in der ich dann auch mein dreimonatiges eigenes Projekt bearbeitet habe. Ich hatte das Gefühl, man sieht viel mehr als bei einem „normalen“ Praktikum, wird mit eingebunden und bekommt eigene Aufgaben. Durch das Niedersachsen-Technikum fühlte ich mich bestätigt und begann zum Sommersemester 2013 mein Bachelorstudium im Maschinenbau, Schwerpunkt Energietechnik. Nach meiner Bachelorarbeit am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt ging es mit dem Ziel, in der Wissenschaft und Forschung zu bleiben, an die Leibniz Universität Hannover. Dort studierte ich im Master Energietechnik mit dem Schwerpunkt Energieversorgung und schloss diesen Ende 2019 ab.

Durch meinen Master in der Entscheidung, in der Wissenschaft und Forschung zu bleiben und weitere Ziele anzustreben, bestätigt, begann ich eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin an einem Institut der Fakultät für Maschinenbau der Leibniz Universität Hannover. Dort arbeite ich derzeit in der Forschung und der Lehre mit dem Ziel der Promotion. Und was danach kommt, werde ich sehen, ein paar Ziele gibt es noch.

Wäre ich heute hier, ohne das Niedersachsen-Technikum? Vermutlich nicht. Ich würde die Entscheidung jederzeit wieder treffen und jeder empfehlen, das Niedersachsen-Technikum einfach mal auszuprobieren. Selbst wenn es später kein Studium im MINT-Bereich wird, muss man sich später nicht fragen, was wäre gewesen, wenn …