Aktivitäten an den Hochschulen
Digitalisierung – Fluch oder Segen?
Johanna , Technikantin 2021/22 über das online Seminar von Prof. Dr. Fekete, TU Braunschweig
"Fast ein halbes Jahr lang haben wir Technikantinnen uns alle paar Wochen mit einer neuen Facette der Digitalisierung beschäftigt - von einem Workshop zum Bias in der künstlichen Intelligenz, wo wir gelernt haben, dass ein trainierter Algorithmus nur so objektiv ist, wie die Daten, mit denen er lernt, bis zu einer Einführung in Python, bei der wir selbst kreativ werden durften. Auch nach all diesen neuen Erkenntnissen gilt: die Frage im Titel lässt sich nicht klar beantworten. Aber das war auch weder das Ziel dieser Veranstaltungsreihe noch das von Prof. Dr. Fekete, der hier mit seinem Vortrag und anschließender Diskussion einen gelungenen Abschluss gefunden hat.
Vor dem Greenscreen und per YouTube Livestream, ganz dem Geiste der Veranstaltung entsprechend, lag der Fokus nun weniger auf den konkreten Möglichkeiten der Digitalisierung, sondern vielmehr auf Veränderung an sich. Zentral war hier das Prinzip der Entkopplung, also das Auflösen bestehender Zusammenhänge. Was genau dies bedeutet, welche Möglichkeiten und neue Verknüpfungen geschaffen und sogar wie soziale und ethische Mechanismen dadurch verändert werden, wurde uns an allerhand anschaulichen Beispielen nähergebracht. Von diesem schon fast philosophischen Charakter war auch die anschließende Diskussion geprägt. Welche Verantwortung geht mit den vielen Entscheidungsmöglichkeiten und Verknüpfungen einher? Nutzen wir diese für mehr Freiheit oder zur Überwachung? Die vielen Parallelen zum Technikum selbst blieben nicht unentdeckt. Mit dem Satz: „Je älter Sie werden, desto weniger wird Ihnen vorgegeben und desto mehr wird erwartet“ trifft Prof. Dr. Fekete auf den Punkt, wie sich viele von uns gerade fühlen, denn jede von uns steht vor einer Vielzahl anstehender Entscheidungen. Sei es also in Bezug auf Digitalisierung oder unser persönliches Leben, diese Veranstaltung hat auf jeden Fall einen bleibenden Eindruck und den ein oder anderen Denkanstoß hinterlassen."